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Ahab und der weiße Wal
Von Claus-Jürgen Göpfert (FR vom 19.02.2010)


Im vergangenen Sommer hatte er, ganz ohne öffentliches Aufsehen, den 170 Meter hohen Neubau besichtigt. Nur mit Markus Wiedenmann an seiner Seite. "Ich stellte ihm das Gebäude vor und er nahm die Atmosphäre in sich auf", erinnert sich der deutsche Geschäftsführer des US-Immobilienkonzerns Tishman Speyer.

Und dann flog der Maler Julian Schnabel zurück in sein Atelier in New York und begann zu arbeiten. Das Ergebnis ist im Foyer des Opern Turms in Frankfurt am Main zu sehen: "Ahab", das größte Gemälde, das der 58-jährige US-amerikanische Starkünstler je geschaffen hat.

Die Leinwand aus gebrauchtem Segeltuch hat eine Breite von dreizehn Metern und eine Höhe von zwölf Metern. Ahab, die tragische Hauptfigur von Hermann Melvilles großem Walfänger-Roman "Moby Dick". Die Konturen an der Wand der hohen Lobby gemahnen denn auch an den großen weißen Wal - und den Kapitän Ahab, der ihn jagt, mit aller Hybris und tödlicher Besessenheit.

"Ahab" ist eine Auftragsarbeit, gemalt auf Wunsch von Jerry Speyer, dem Präsidenten von Tishman Speyer. Der 69-jährige Konzerngründer und Julian Schnabel sind befreundet, Speyers Vater stammt aus einer jüdischen Frankfurter Familie, er hatte 1939 aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen müssen. Diese Verbindung zu Frankfurt war es auch, die Speyer schon Ende der 80er Jahre den Messeturm in der Stadt errichten ließ.

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