Zukunftswerkstatt
Definition,
Kurzbeschreibung
Literaturhinweise
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Eine Multimedia-Zukunftswerkstatt
Konzept
einer virtuellen Zukunftswerkstatt
Def.:
Eine 'Zukunftswerkstatt' ist ein Verfahren, in dem BürgerInnen/Betroffene mit
Hilfe kreativer, moderierter Workshoptechniken gemeinsam versuchen, Strategien zur Lösung
eines lokalen Problemes im Sinne einer besseren Zukunft zu finden.
Sie wurde von Robert Jungk Ende der 70er entwickelt. Sie wird heute sehr stark auch im
Bildungssektor zur kreativen Lösung theoretischer Fragen und im beruflichen Umfeld zur
Lösung von Organisationsentwicklungsproblemen eingesetzt. Die Durchführung hängt stark
von der methodischen Ausbildung der ModeratorInnen ab.
Eine 'klassische' Werkstatt besteht aus 5 Phasen:
Eine Vorbereitungsphase, bei der die Methode, ihre Regeln und der geplante Ablauf
(im Konsens mit den Betroffenen) vorgestellt wird. Als eigentlicher Einstieg beginnt die Kritikphase,
in der das zu lösende Propblem gründlichst kritisch durchleuchtet wird. Mittels
'Kärtchentechnik' werden die Kritikpunkte visuell festgehalten. Aus der formulierten
Negation sollte der Moderator für die Fantasiephase eine utopische Fragestellung
formulieren, in der die Beteiligten frei von Sachzwängen in Brainstormingtechniken und
kreativem Spiel über fantastische Lösungen nachdenken sollten. Die hier 'ersponnenen'
Lösungen/Strategien sollten eine originelle Fundgrube für wirklich zukunftsweisende Wege
sein, die in der Realisierungsphase nach ihrer realen Tauglichkeit zu prüfen sind.
In ihr wird am Schluß schriftlich fixiert, wer wann was wie wo macht. Dieses
Pflichtenheft ist das Logbuch für die folgende permanente Werkstatt - die
Realisierung der Lösungskonzepte.Eine Zukunftswerkstatt kann sich über 1 1/2 Tage, über
ein Wochenende oder über eine ganze Woche erstrecken.
(Haupt)Phasen einer Zukunftswerkstatt
Kritikphase:
Phantasiephase:
Realisierungsphase:
Permanente Werkstatt:
|
Schwierigkeiten:
- Der Moderator verliert den 'roten Faden'. Die Werkstatt zerfällt in drei beliebige
Blöcke.
- Die Zeitplanung läuft aus dem Ruder, man kommt nicht mehr zur Realisierungsphase.
- Die Balance zwischen Moderation (methodische Führung) und Selbstorganisation der
Teilnehmenden ist gestört.
- Das 'Loch' nach der Phantasiephase: der Einstieg in die Realität mißlingt.
- Die eingesetzten Kreativitätstechniken überfordern die Lernerfahrungen der
Teilnehmenden.
- Hierarchien, Geschlechts-, Generationsunterschiede führen zu unproduktiven Spannungen
- im klassischen Konzept ist fehlt Raum und Zeit für reflexive Diskussion - etc.
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Literatur:
- Robert Jungk, Norbert Müllert, Zukunftswerkstätten, München 1989 (Heyne Sachbuch)
- Beate Kuhnt/Norbert R.Müllert, Moderationsfibel Zukunftswerkstätten: verstehen - anleiten - einsetzen. Münster 1996
- Ulrich Dauscher, Moderationsmethode und Zukunftswerkstatt, Neuwied 1996
- Reiner Sellnow u.a., Bürgerforum & Zukunftswerkstatt, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Frankfurt 1990
- Peter Weinbrenner, Walter Haecker, Zur Theorie und Praxis von Zukunftswerkstätten, in: "Sammelband Methoden in der politischen Bildung - Handlungsorientierung", Band 304 der Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung, Bonn 1991
- Heino Apel, Zukunftswerkstatt und selbstorganisiertes Lernen, in: Hessische Blätter für Volksbildung,1/1994
- Walter Spielmann, Humanität durch Partizipation, Diskurse(?),Salzburg 1994 (?)
- Heino Apel, Zukunftswerkstatt, in:Erwachsenenbildung EB 2/96
- Apel, H., Dernbach, D.,Ködelpeter, T., Weinbrenner, P (Hrsg.) Wege zur
Zukunftsfähigkeit - ein Methodenhandbuch, Bonn 1998 (Stiftung Mitarbeit)
darin: Apel, H., Lokale Agenda 21 in Deutschland - worum geht es? (S.7-12)
Apel, H., Moderation - die Kunst, Gruppen zu produktiven Ergebnissen zu führen (S.17-25) - Apel, H., Günther, B., Mediation und Zukunftswerkstatt. Prozeßwerkzeuge für die Lokale Agenda 21, Frankfurt 1998
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Weitere ZW-Einrichtungen
- ZUKUNFTSWERKSTÄTTEN - Verein zur Förderung demokratischer Zukunftsgestaltung
e.V.
Dieser Verein wurde aus dem Kreis der Moderatoren (Jahrestagungen) gegründet, um das ZW-Konzept weiter zu entwickeln, zu fördern, etc., zum Vorstand gehören (seit Juni 2004) Bernhard Albert (Frankfurt/M), Petra Eickhoff (Köln), Horst Mauer (Berlin), Adresse:
Görlitzer Str. 37, D-10997 Berlin, Tel: +49 (0)30 - 6280 4520
homepage: www.zukunftswerkstaetten-verein.de, e-mail: zwverein@web.de - Robert-Jungk-Bibliothek für
Zukunftsfragen
Imbergstr.2, A-5020 Salzburg, tel: 0043 662 873206, fax ..871296, mail - ZUKUNFTSWERKSTÄTTEN - Netz (www.ZWnetz.de)
Anlass zur Einrichtung dieser Online-Plattform war die Vorbereitung des Jahrestreffens (Jahrestagung) 2003. Mission ist es, kontinuierlich aktuelle Anregungen, auch gegensätzliche Auffassungen, in einem umfassenden Infopool bereit zu stellen, den sowohl Zukunftswerkstatt-ModeratorInnen als auch Zukunftswerkstatt-Interessierte nutzen können. Dazu gehören Protokolle der Jahrestreffen, Link- und Zitatesammlungen, Tagungsankündigungen, Protokolle und Galerien aus der Zukunftswerkstatt-Praxis. Zum Website-Team gehören: Helmut Peters (Recklinghausen), Petra Eickhoff (Köln), Stephan G. Geffers (Köln), Adresse:
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homepage: www.zwnetz.de, e-mail: zukunft-2004@web.de
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